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von links: Martin Zimmert Geschäftsführer der Stadtwerke Kirchheim unter Teck, Dr. Pascal Bader, Mark Hedderich, Uwe Ruckgaber
Spatenstich für den Erweiterungsbau der Kirchheimer Stadtwerke ist erfolgt.

Nachhaltige Investition in die Zukunft

Kirchheim unter Teck, 31.08.2022 – Mit dem Spatenstich für den Erweiterungsbau am Standort im Gewerbegebiet Bohnau haben sich die Stadtwerke Kirchheim unter Teck am Mittwoch, 27. Juli 2022 für die Zukunft aufgestellt. Das Gebäude setzt als „Leuchtturmprojekt“ neue Standards bei der Verwendung ökologischer Baustoffe und in der Energieeffizienz. Voraussichtlich im Herbst 2023 sollen alle Sparten des Eigenbetriebs in der Hans-Böckler-Straße unter einem Dach zusammengeführt werden.

Erweiterungsbau und Modernisierung der Stadtwerke

Die Stadtverwaltung Kirchheim unter Teck hat seit dem Jahr 2013 ein Klimaschutzkonzept mit dem Ziel, die CO2-Emissionen bis zum Jahr 2030 um 37 Prozent gegenüber 2013 zu senken. Der Neubau der Stadtwerke trägt in vielfältiger Weise dazu bei, dieses Ziel zu erreichen.

„Der Neu- und Anbau der Stadtwerke setzt in Sachen nachhaltiger Bauweise, Verwendung von ökologischen Baustoffen und Energieeffizienz neue Maßstäbe“, betont Oberbürgermeister Dr. Pascal Bader. „Von der Zusammenführung der Standorte erhoffen wir uns Synergieeffekte und eine noch bessere Zusammenarbeit zwischen den Sparten der Stadtwerke, deren Geschäftsfelder sich in Zukunft noch vergrößern und ausweiten werden.“

„Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind nicht nur Maßstab für die Strategie der Stadt Kirchheim unter Teck, sondern auch die Leitplanken für die Kirchheimer Stadtwerke“, erklärt Stadtwerke-Geschäftsführer Martin Zimmert. „Die Herausforderungen der Zukunft werden nicht weniger – wir möchten hier eine Vorbildfunktion einnehmen und freuen uns auf die Entwicklungsmöglichkeiten, die den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtwerke künftig ermöglicht werden.“

Einstimmig sprechen Oberbürgermeister Dr. Pascal Bader und Martin Zimmert den kommunalen Entscheidungsträgerinnen und -trägern ihren Dank aus, die sich trotz drohender Preissteigerungen und der derzeit wirtschaftlich unsicheren Lage für die Erstellung des Gebäudes ausgesprochen und damit eine wegweisende Entscheidung für nachhaltiges Bauen getroffen haben. „Wir gehen mit dieser Entscheidung gemeinsam einen symbolischen, weiteren Schritt in eine nachhaltige Zukunft“, ist sich Oberbürgermeister Dr. Pascal Bader sicher.

Bislang einzigartige innovative Holzbauweise

„In Deutschland ist der Neubau der Stadtwerke Kirchheim unter Teck tatsächlich das erste Gebäude mit der Konstruktionsweise der punktgestützten Massivholzdecke – es gibt bisher nur je ein gebautes Beispiel in Österreich und in der Schweiz“, erklärt Uwe Ruckgaber vom Architekturbüro „Bankwitz – beraten, planen, bauen“ eine Besonderheit des Erweiterungsbaus. Durch die geplante Tragkonstruktion können größere Spannweiten ausgeführt werden. Die skelettartige Bauweise folgt dem architektonischen Anspruch des Gebäudes insbesondere im Erdgeschoss mit Foyer und großzügigen Besprechungsräumen.

Besonders im Bereich der gewerblichen Nutzungen ist hier eine Weiterentwicklung der Holzbaukultur möglich, weil eine große Flexibilität bei der Leitungsführung, der Trennwandanordnung und somit in der Nutzung ermöglicht wird. Das Bauprojekt trägt direkt zur Innovationsstrategie des Landes Baden-Württemberg bei und unterstreicht dessen Vorreiterrolle bei Holzbauinnovationen.

Beitrag zur Energiewende: Einsparung von Ressourcen und Emissionen

Durch den Einsatz von Holzbaustoffen – insgesamt etwa 300 Kubikmeter Holz - wird die langfristige Speicherung von CO2 unterstützt. Die Verwendung von regionalen Baustoffen verhindert lange Transportwege, auch die Zusammenarbeit mit Bauunternehmen aus der Region wird angestrebt, soweit es im Rahmen der öffentlichen Ausschreibungs- und Vergaberichtlinien zulässig ist.

Das architektonische Konzept sieht vor, Ressourcen zu schonen, indem auf aufwändige Oberflächenbearbeitungen verzichtet wird: Recycling-Sichtbeton und sichtbare Holzdecken führen dazu, dass keine zusätzlichen Bauteilschichten wie abgehängte Decken, Vorsatzschalen und Installationsebenen erforderlich werden.

Der Erweiterungsbau der Stadtwerke wird die Anforderungen des ambitionierten KfW-55-Standards um mehr als 25 Prozent unterschreiten. Eine hochgedämmte Gebäudehülle reduziert die thermischen Verluste und senkt dadurch den Primärenergiebedarf. Eine Lüftungsanlage mit 80 Prozent Wärmerückgewinnung stellt den erforderlichen Luftwechsel sicher und reduziert ebenfalls thermische Verluste. Über eine Sole-Wasser-Wärmepumpe kann im Sommer ein Kühleffekt über die Fußbodenheizung erreicht werden. Die Wärmepumpe wird über eine Photovoltaik-Anlage mit Strom versorgt.

Der Energiebedarf für Heizung und Warmwasser wird für das gesamte Gebäude für Neubau und Bestand durch erneuerbare Energien gedeckt. Der Gas-Brennwertkessel mit Baujahr 1982 wird stillgelegt – so ist es möglich, vollständig auf fossile Brennstoffe zu verzichten.

Die Investitionskosten für das Bauprojekt belaufen sich derzeit auf rund 5 Millionen Euro – allerdings kann es aufgrund der derzeit angespannten Lage noch zu Kostensteigerungen kommen. Gefördert wird der Bau der Heizungsanlage mit rund 166.000 Euro durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), der Holzbau mit rund 200.000 Euro durch das „Holz Innovativ Programm“ des Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR). Zudem wurde ein Förderkredit der KfW im Rahmen des Förderprogrammes „Energieeffizientes Bauen“ aufgenommen.

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